Illustration, meet the artist, Sketchnotes und Graphic Recording

Mobilität in Zukunft – Sketchnotes für BMW

Illu: Silke Müller | Foto: Peter Freudling

Zeichnen beim Ars Electronica Festival 2022

Das BMW Experience Lab und das Ars Electronica Futurelab haben das Wiener Projekt “Supersense” von Florian Kaps und den Soziologen Bernhard Böhm zu einem Workshop zusammen gebracht. Und ich war als Illustratorin dazu eingeladen, die Workshop mit Sketchnotes und Illustrationen zu begleiten.

Es gab Workshops mit jungen Menschen von der Festival University und mit Besucher*innen der Ars 2022. 200 Studierende aus fast 70 Ländern gingen bei der Festival University der Frage nach, wie wir mit den Folgen des Klimawandels umgehen können.
“Angeleitet von Expert*innen entwickeln sie Strategien und Lösungen und erleben in einem fiktiven, internationalen Umweltgericht die Vielschichtigkeit und Komplexität einer der größten Herausforderungen unserer Zeit.” Ars Electronica

sketchnotes workshop BMW Silke Müller
Workshopteilnehmer*innen
Zeitraffer durch das Skizzenbuch
„Mobility of the Future“

“The focus is on the question of mobility experiences on planet B. On September 8 and 9, visitors are invited to the workshop „Mobility of the Future“ with sociologist Bernhard Böhm (AT) to exchange ideas and develop visions. Supersense X BMW Experience Lab Project calls for a creative start of an analogue or digital way of thinking. The outcomes will be summarized in a research report in collaboration with Ars Electronica Futurelab to create inspiration and find new ways into possible futures of mobility.”

Sketchnotes im Skizzenbuch und Doodles auf einem i3

Zum Workshop Lab hat ein kleiner BMW i3 gehört. Das ist ein Elektroauto und wurde speziell für das Ars Festival eingerichtet von Supersense .

Im Innenraum sind ganz individuelle Wünsche an ein Auto verwirklicht. Dadrin ist ein gemütlicher Sessel, ein klappbarer Arbeitstisch, ein Mini-Plattenspieler, eine manuelle Espressomaschine und ganz wichtig: ein Mülleimer. Der Einrichter des Autos ist Florian Kaps, dessen Herz an analogen Dingen hängt und der den i3 seinen Bedürfnissen angepasst hat. Und er vermisst in Autos eigentlich immer den Mülleimer.

Mein Lieblings “Gadget” ist ein sehr hübsch gebundenes Fahrtenbuch, worin du statt Kilometerstand, Tankkosten oder Ölmenge sinnliche Erfahrungen eintragen kannst. Was hast du auf der Reise gefühlt oder gerochen? Gesehen während der Fahrt? Gehört? Das mag ich sehr gern.

“Car as a message board”

Jedenfalls war dieses Auto auch eine “Skizzenwand” und Messageboard, denn es konnte mit Kreidemarkern bemalt und beschriftet werden.
Während der Workshops mit den Studierenden, habe ich Zitate aus dem Workshop auf das Auto gemalt und die Teilnehmer*innen haben Wünsche an Zukunfstmobilität auf dem i3 hinterlassen. Überall Außen, überall bis zum Kennzeichen.

Während des Festivals konnte alle Besucher*innen das Auto bemalen und beschriften. Darüber haben sich sehr viele gefreut. Kinder natürlich auch. Deren Eltern haben dann gesagt: “unseres darfst aber nicht”. Autos bemalen = total Tabu. Jemand hat auf die Motorhaube geschrieben “My dad is gonna kill me if, I do this on his BMW”

Die Zukunft nur mit Fahrrädern oder e-scootern mit Regendach befahren

Wenn ihr die hellblauen Skizzen durchschaut, entdeckt ihr 3 Fahrräder, die auf das Auto gemalt waren. Alle 3 sehen sehr lustig aus, sie könnten nicht ganz perfekt fahren, ich hab sie abgezeichnet, weil sie so süß sind. Ich liebe Fahrräder.
Fahrräder waren natürlich oft ein Thema bei dem Denken um die Mobilität der Zukunft. Auch Gedanken wie, dass es illegal sein könnte, ein privates Auto zu besitzen, sondern alle Autos geteilt werden müssen. Alle Fahrzeuge gehören allen.

Ein Mann hat gesagt: seit er Kinder hat, würde er das Auto nicht mehr verleihen können: alles klebt und ist voll Zeug. Für ihn war das Auto auch der einzige Ort, wo er laut Musik hören kann. Musikhören ist bei manchen Menschen ganz eng verknüpft mit Autos. Bei mir ist das auch so.

Es gibt Genderbedingte Unterschiede bei Zukunftswünschen an Mobilität, Frauen haben z.B. auf das Auto als Safe space Bezug genommen. Wobei man die Gefahr durch Autounfälle, die sehr häufig sind (2021 gab es in Österreich 40 889 Verletze Personen durch Autounfälle) kurz ausblenden muss. Ein Auto ist eine Möglichkeit Orte unabhängig verlassen zu können, nicht immer oder überall ist Öffentlicher Verkehr sicher für Frauen und FLINTA*, besonders nicht Nachts. Es ist auch ein Ort zum Ruhen, Schlafen, sich abschotten vom Außen. Zentralverrieglung zu.

Es war sehr schön, so unterschiedlichen Altersgruppen und Menschen aus vielen Ländern, beim in-die-Zukunft-denken zuhören zu dürfen und Ideen und Gedanken festzuhalten.

A woman is singing while driving a car. sketchnotes workshop BMW Silke Müller
car needs a bonkers sound system

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Beitragsfoto: Peter Freudling | Ars Electronica